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Waiblingen und Umgebung

Ein neuer Platz für Nachwuchsfußballer


Unbeeindruckt von Eis und Kälte testen Kinder und Jugendliche das neue Kleinspielfeld in Strümpfelbach nach der Eröffnung direkt aus.Foto: ZVW

TSV Strümpfelbach eröffnet sein neues Kleinspielfeld /

Platz darf auch von Jugendlichen bespielt werden

Weinstadt. Hunderttausend Euro in den Sand gesetzt, und alle sind zufrieden! Derart zufrieden sogar, dass Karl-Heinz Preget von der Stadt Weinstadt von einer „Win-Win-Situation“ sprach. Wobei das „in den Sand gesetzt“ in diesem Fall wörtlich zu verstehen ist, als dass der rote Sand des Tennisplatzes des TSV Strümpfelbach einem neuen Kleinspielfeld weichen musste und durch Kunstrasen ersetzt wurde.

Dieses Kleinspielfeld, das eine Größe von 20 auf 40 Meter hat, hervorragend drainiert und beleuchtet ist, wurde vergangenen Freitagabend im Rahmen einer kurzen Feier eingeweiht. Während über den Weinbergen im Hintergrund die fast volle Mondscheibe immer höher stieg und die komplette Vorstandsriege des TSV sich gastfreundlich bemühte, mit Glühwein und Roten Würsten Gäste und Mitglieder von innen heraus wohlig warm und bei guter Laune zu halten, leitete der Strümpfelbacher Musikverein der eisigen Witterung angepasst mit Karl Felderers „Bozener Bergsteigerlied“ den Reigen der ebenfalls witterungsangepasst kurzen Ansprachen ein.

Kinder und Jugendliche können jetzt im Ort trainieren

Vereinsvorsitzender Peter Grund bedankte sich zunächst bei den Tennisspielern des Vereins, die ihren Platz dem Gemeinwohl geopfert hatten, auf dem 28 Jahre lang Tennis gespielt wurde und die sich nun neue Spielmöglichkeiten suchen müssten, ebenso bei der Stadt Weinstadt, der Richard-Ritter-Stiftung und der Firma Elektro Wilhelm, die alle das Projekt finanziell großzügig unterstützt und dadurch erst ermöglicht hätten. Auch wenn für 2017 oder 2018 noch ein Zuschuss des Württembergischen Landessportbundes zugesagt sei, der Verein allein „hätte es nicht stemmen können“. Das neue Kleinspielfeld habe „weit außerhalb der eigenen Möglichkeiten“ gelegen. Man habe aber unbedingt handeln müssen, erläuterte Grund.

Der Fußballplatz des Vereins sei in der schlechten Jahreszeit oder nach starkem Regen weder bespielbar noch zum Training zu benutzen. Nachdem in der renovierten Strümpfelbacher Halle Fußball nur noch für „Bambinis“ und H-Jugend erlaubt sei, mussten die rund 80 Jugendfußballer zu ihrem Training regelmäßig nach Beutelsbach gefahren und von dort wieder abgeholt werden. Ein Zustand, mit dem auf Dauer niemand glücklich sein konnte und der manchen Jungen die Freude am Sport genommen habe.

Er sei froh, dass es nach drei Jahren Planungsarbeit mit dem Vorhaben endlich geklappt habe, und gratuliere dem TSV zu seinem tollen Platz, meinte Karl-Heinz Preget. Es sei das vom Verein vorgelegte Nutzungskonzept gewesen, das in diesen Zeiten knapper Kassen sowohl das Sportamt wie auch den Gemeinderat davon überzeugte, sich mit einem 40 000-Euro-Zuschuss an dem Projekt zu beteiligen: Das neue Kleinspielfeld bleibt im Eigentum des Vereins, es kann aber auch für den Grundschulsport genutzt werden und steht außerhalb der Vereinstrainingszeiten für Jugendliche unter 18 Jahren offen.

Der TSV gehöre nicht zu den Vereinen, die einfach nur ständig jammern, so Preget. Er sei dafür bekannt, dass er sich engagiere, kooperiere und aktiv einbringe. Er betreibe im Stadtteil gute Jugendarbeit, und dieser Jugendarbeit diene nun auch „dieser tolle Bolzplatz“, von dem er hoffe, dass er sich zu einem „tollen Jugendtreff für Strümpfelbach“ entwickle und aus der guten eine sehr gute Jugendarbeit werde. Der Grundsatz „Wer etwas tut, dem wird geholfen“ habe die 2006 gegründete Richard-Ritter-Stiftung dazu bewogen, diese s Projekt zu unterstützen, erklärte Joachim Grau. Wenn man in fünf Jahren die Nutzung des Projekts kontrolliere, dann erwarte man, dass sich der Platz bis dahin zu einem „wesentlichen Bestandteil der Jugendarbeit entwickelt hat“. Dass dies höchstwahrscheinlich nicht so lange dauern wird, deutete sich an, sofort nachdem Grund, Preget und Grau den Platz freigegeben hatten: Auch durch Schnee, Eis und Kälte ließen sich die jungen Kicker nicht davon abhalten, ihren Platz in Beschlag zu nehmen und mit einem ersten Kick auszutesten.

Und Kassier Rolf Oeckinghaus erhofft sich durch das neue Spielfeld, dass damit das Vereinsgelände und auch das Vereinsheim noch weiter ins Zentrum des Ortsgeschehens rücken. Schließlich brauche eine Ortschaft ihre Vereine, und die Vereine brauchten die Menschen. Und um diese zu interessieren und anzulocken, vor allem die Jugend, müsse man ihr auch etwas bieten.

Bericht und Bilder: Waiblinger Kreiszeitung vom 25.01.2016

   
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